Das Kino hat seit jeher Menschen aller Milieus zusammengebracht – und tut es auch nach wie vor.
Etwas hat sich aber geändert: Die Monokultur stirbt.
Hat damals – und damit sind vielleicht nur zehn Jahre gemeint – noch jeder diesen einen Blockbuster gesehen, dieses eine Album gehört, diese eine Nachricht gelesen, ist es heute in der Masse an Inhalten beinahe unmöglich, diesen gemeinsamen Nenner zu finden.
Und das hat seinen Grund: Personalisierte Algorithmen nehmen uns jegliches Gemeinschaftsgefühl, bloß um das individuelle Glücksgefühl zu pushen.
Ich bin fair genug zu sagen, dass damit auch die Macht gewisser Menschen – und bleiben wir beim Kino – der massive Einfluss Hollywoods geschwächt wurde. Es ist nun viel leichter, auch kleinere Perlen zu finden. Dennoch hat uns diese Monokultur verbunden.
In der Folge fühlen wir uns heute individueller – und gleichzeitig einsamer, weil wir eben nicht mehr alle über dasselbe reden können. Im Sommer jedes Jahres trägt „Talflimmern“ seinen Teil zur Belebung dieses alten Gefühls bei – und leistet nebenbei einen wichtigen gesellschaftlich-demokratischen Beitrag: Kinokultur für alle.
Es ist der faire Eintrittspreis, die preiswerten Getränke und Snacks, die Lage an der alten Feuerwache in der Wuppertaler Nordstadt und ein herzliches, ehrenamtliches Team, das die Kinokultur der Allgemeinheit zugänglich macht – und uns nach einem Abend verbunden fühlen lässt.
So ist der Beginn der Spielzeit für viele Wuppertaler*innen jedes Jahr ein Highlight im Sommer.
Ein großes Danke an das gesamte Talflimmern-Team – für mich habt ihr schon ein Highlight geschaffen.